Im August 2024 hat die Bundesregierung detailliert auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion geantwortet, die den Stand und die Umsetzung der Holzbauinitiative zum Thema hatte. Die Fraktion stellte spezifische Fragen zu den Auswirkungen und konkreten Maßnahmen der Initiative im Bereich des Holzbaus.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Antworten:
Auswirkungen auf die Forstwirtschaft und den Holzbau
Die CDU/CSU-Fraktion fragte, wie sich die Holzbauinitiative bisher auf die Forstwirtschaft und den Waldumbau in Deutschland ausgewirkt hat. Die Antwort der Bundesregierung betont, dass die Initiative primär auf den Beitrag des Holzbaus zum Klimaschutz und die Ressourceneffizienz abzielt und nicht auf tiefgreifende Veränderungen in der Forstwirtschaft. Langfristige Veränderungen in der Waldnutzung stehen nicht im Fokus, da die Initiative auf nachhaltiges Bauen setzt.
Steigerung der Holzproduktion und regionale Ressourcen
Eine weitere Frage betraf die Notwendigkeit, die heimische Holzproduktion zu steigern, um den wachsenden Bedarf im Bauwesen zu decken. Die Bundesregierung stellte klar, dass eine gezielte Steigerung der Holzproduktion nicht im Mittelpunkt steht. Stattdessen sollen eine effizientere Nutzung und, falls nötig, Importe den Bedarf decken. Die Initiative betont die Ressourceneffizienz und nicht die Ausweitung der Produktion.
Rechtliche Hürden und deren Abbau
Die Anfrage thematisierte auch rechtliche Hemmnisse, die den Holzbau behindern könnten. Die Bundesregierung bestätigte, dass es regulatorische Herausforderungen gibt, die den breiten Einsatz von Holz im Bauwesen erschweren. Zur Beseitigung dieser Hürden sieht die Holzbauinitiative Maßnahmen vor, die auf eine Anpassung der Bauvorschriften und die Förderung des Wissens- und Technologietransfers abzielen.
Verpflichtender Holzeinsatz im öffentlichen Bau
Ein weiteres Anliegen der CDU/CSU-Fraktion war die Frage, ob die Bundesregierung einen verpflichtenden Einsatz von Holz bei öffentlichen Bauvorhaben in Erwägung zieht. Die Antwort fiel ablehnend aus: Die Regierung hält an einem materialneutralen Ansatz fest, um Planungsprozesse nicht einzuschränken. Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) berücksichtigt die Vorteile des Holzbaus in einem umfassenderen Rahmen für nachhaltiges Bauen.
Finanzierung der Holzbauinitiative
Ein kritischer Punkt der Anfrage betraf die finanzielle Absicherung der Initiative. Die CDU/CSU-Fraktion hinterfragte das Fehlen eines eigenen Haushaltstitels für die Holzbauinitiative. Die Regierung stellte klar, dass keine speziellen Mittel vorgesehen sind und die Umsetzung über bestehende Programme erfolgen soll. Diese Antwort wirft Fragen zur Ernsthaftigkeit der Initiative auf, da keine dedizierten Finanzmittel bereitgestellt werden.
Serielles und modulares Bauen
Abschließend wurde die Unterstützung für das serielle und modulare Bauen angesprochen. Die Bundesregierung sieht keine Notwendigkeit für ein eigenes Förderprogramm, da bestehende Programme diese Bauweise bereits unterstützen. Der eingerichtete Runde Tisch „Serielles, modulares & systemisches Bauen“ soll zudem die Prozesse weiter optimieren und Preissicherheit bieten.
Die Antworten der Bundesregierung verdeutlichen, dass die Holzbauinitiative zwar wichtige Schritte in Richtung nachhaltigen Bauens unternimmt, jedoch auch auf einige kritische Punkte hinweist, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Anfragen der CDU/CSU-Fraktion haben hier entscheidende Schwachstellen offengelegt.